Volksbegehren gegen Windräder im Wald gestartet

Beelitz, den 08.01.2016

Wie in allen Brandenburgischen Kommunen kann man sich jetzt auch im Beelitzer Rathaus am Volksbegehren „für größere Mindestabstände von Windrädern sowie keine Windräder im Wald“ beteiligen. Bis zum 6. Juli dieses Jahres wollen die Initiatoren mindestens 80 000 Unterschriften gesammelt haben, um ihre Interessen im Landtag durchzusetzen. Der hatte im vergangenen Jahr die Volksinitiative „Rettet Brandenburg“ mehrheitlich abgelehnt.

 

Seit gestern liegen die Unterschriftenlisten im Einwohnermeldeamt der Stadtverwaltung aus. Zu den ersten, die sich eingetragen haben, gehörte heute Bürgermeister Bernhard Knuth. „Ich unterstütze das Volksbegehren, weil der Schutz der Bürger in diesem Land an erster Stelle stehen muss. Es gibt wesentlich geeignetere Orte für die Errichtung von Windkraftanlagen als dichte Waldgebiete oder Flächen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Siedlungen – zumal die Risiken der Anlagen in solchen Gebieten noch nicht ausreichend geklärt sind.“ Knuth verwies auf Fragen des Brand- und des Artenschutzes.

 

In Beelitz sorgt das Thema seit mehreren Jahren für Zündstoff: Im Regionalplan sind ausgedehnte Waldflächen zwischen Fichtenwalde und Reesdorf als Windeignungsgebiet ausgewiesen worden, Investoren wollen hier Anlagen errichten. Die Stadt will den Bau, da sie ihn aufgrund der derzeitigen Rechtslage nicht gänzlich verhindern kann, zumindest steuern. „Es wäre gut, wenn durch das Volksbegehren endlich der Gesetzgeber zum Handeln gezwungen würde. Die betroffenen Bürger wenden sich natürlich zuerst an die Kommunen – aber gerade deren Einflussmöglichkeiten sind verschwindend gering.“

 

Zugleich betont der Bürgermeister, dass die Gewinnung und Nutzung erneuerbarer Energien gleichwohl eine immer stärkere Rolle auch in Beelitz spiele. „Im Stadtgebiet gibt es mittlerweile 132 Photovoltaikanlagen – viele davon auf öffentlichen Gebäuden. In Heilstätten wird demnächst das vierte Blockheizkraftwerk im Stadtgebiet in Betrieb genommen. Für die Verwaltung werden wir in den nächsten Wochen zwei weitere Elektrofahrzeuge anschaffen, zudem geht die zweite öffentliche E-Tankstelle demnächst ans Netz.“ Auch die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED und die Einführung eines Energiemanagements seien wichtige Signale in diesem Zusammenhang gewesen.

 

 

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